Ein Vitamin, das wirklich dazu beitragen kann, die Gesundheit und das Wohlbefinden eines Menschen zu optimieren, soll das Vitamin D (auch als Vitamin D3 oder Cholecalciferol bezeichnet) sein. Früher wurde ein Vitamin-D-Mangel überwiegend mit der Knochenkrankheit Rachitis in Verbindung gebracht, doch da diese Krankheit mittlerweile nur noch selten vorkommt, gehen viele davon aus, dass keiner mehr einen Vitamin-D-Mangel hat. Doch tatsächlich könnte nichts weiter von der Wahrheit entfernt sein.

Glücklicherweise kann dieses äußerst wichtige Vitamin völlig kostenlos bezogen werden, da es vom Körper selbst hergestellt und aufgenommen werden kann, wenn man ausreichend Zeit in der Sonne verbringt – das Vitamin-D-Hormon wird gebildet, wenn ultraviolette B-Sonnenstrahlen (UV-B-Strahlen) auf die Haut treffen und dort mit einer Form von Cholesterin reagieren. Für die meisten reicht dies jedoch möglicherweise nicht aus, um eine optimale Gesundheit zu erreichen. Da außerdem viele Menschen weltweit mehr Zeit in Innenräumen als im Freien verbringen, ist es schwierig, mithilfe von Sonnenlicht einen ausreichend hohen Vitamin-D-Spiegel im Blut zu erreichen, weshalb die meisten Menschen eigentlich ein Nahrungsergänzungsmittel einnehmen sollten.

Im letzten Jahrzehnt haben Tausende Studien gezeigt, dass sich eine Optimierung der Vitamin-D-Zufuhr positiv auf die Gesundheit auswirken kann. Und zwar konnte in diesen Studien beobachtet werden, dass diejenigen Probanden mit einem höheren Vitamin-D-Spiegel im Blut ein geringeres Risiko für gesundheitliche Beschwerden hatten. 

Viele Menschen haben einen Vitamin-D-Mangel

In meiner Arztpraxis in Südkalifornien, wo der Himmel an über 300 Tagen im Jahr wolkenlos ist, leiden vier von fünf (80 Prozent) meiner Patienten an einem klinischen Vitamin-D-Mangel, d. h. sie weisen einen Blutspiegel von 30 ng/ml (75 nmol/l) oder niedriger auf. 

Der Grund hierfür ist, dass nur wenige Menschen ihre Haut, d. h. das Gesicht, die Arme und die Beine, jeden Tag 15 bis 20 Minuten lang dem Sonnenlicht aussetzen, sodass das UV-Licht damit in Kontakt kommt. Weltweit weisen bis zu 90 Prozent der Menschen einen Mangel auf. Personen mit einem höheren Gehalt an Melanin, welches eine dunkler pigmentierte Haut bewirkt, sollten sich täglich bis zu 30 Minuten lang in der Sonne aufhalten, um ausreichend Vitamin D zu bilden. Bei Personen über 65 Jahren ist aufgrund von Veränderungen der Hautelastizität ebenfalls eine längere Exposition gegenüber dem Sonnenlicht erforderlich, um Vitamin D zu bilden.

 Vitamin D wird von der sonnenexponierten Haut nur zu bestimmten Tageszeiten gebildet. Die Vitamin-D-Produktion findet vor allem dann statt, wenn der Schatten eines Menschen „kürzer“ als seine Körpergröße ist. Dies ist normalerweise zwischen 10 und 14 Uhr der Fall. Interessanterweise erzeugen Solarpaneele in diesem Zeitraum auch die meiste Energie! 

Wer vor dem Aufenthalt im Freien ein Sonnenschutzmittel aufträgt, verhindert, dass die Sonnenstrahlen auf die Haut treffen und die Vitamin-D-Bildung anregen. Die Sonnencreme sollte daher optimalerweise nach einer Besonnungszeit von 15 bis 30 Minuten aufgetragen werden, jedoch kann dies im Fall von hellen Hauttypen beim Sonnenbaden in südlichen Breiten zu lange sein.

Was sind die Risiken eines niedrigen Vitamin-D-Spiegels?

Bluthochdruck (Hypertonie)

Jeder vierte Erwachsene ist von Bluthochdruck betroffen. Weltweit leiden 1 Milliarde Menschen an Bluthochdruck. Dieser ist der häufigste Risikofaktor für Herzinfarkte, Herzinsuffizienz und Schlaganfälle. Menschen können aus vielen Gründen einen hohen Blutdruck entwickeln, jedoch haben Studien gezeigt, dass Männer mit einem niedrigeren Vitamin-D-Spiegel sechsmal häufiger davon betroffen sind, während die Wahrscheinlichkeit bei Frauen fast dreimal höher ist. Die Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts, eine Ernährung mit einem hohem Obst- und Gemüseanteil und regelmäßige Bewegung tragen möglicherweise ebenfalls dazu bei, einem zu hohen Blutdruck entgegenzuwirken.

 Welche Funktionen hat Vitamin D? Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Vitamin D zur Entspannung der Blutgefäße beiträgt, die das Blut durch unseren Körper transportieren, und dies wirkt wiederum blutdrucksenkend. Ein Vitamin-D-Mangel ist wahrscheinlich auch einer der Hauptgründe dafür, dass Menschen mit einer stärkeren Hautpigmentierung einem höheren Risiko für Bluthochdruck ausgesetzt sind. 

Herzinfarkt

Herzerkrankungen zählen in den Vereinigten Staaten, Europa und Asien zu den häufigsten Todesursachen. In den Vereinigten Staaten sind jedes Jahr fast 1 Million Todesfälle auf sie zurückzuführen. Eine Studie der Universität Harvard ergab, dass Menschen mit einem höheren Vitamin-D-Spiegel im Blut ein um 80 Prozent geringeres Herzinfarktrisiko hatten als diejenigen mit dem niedrigsten Blutspiegel.

1 In einer in Deutschland durchgeführten Studie fand man heraus, dass Personen mit einem niedrigeren Vitamin-D-Blutspiegel im Vergleich zu Personen mit einem höheren fünfmal häufiger an einem plötzlichem Herztod sterben. Viele weitere Studien kamen zu ähnlichen Ergebnissen. 

Eine Studie aus dem Jahr 2017 kam zu dem Schluss: „… der Vitamin-D-Spiegel im Blut war bei Herzinfarktpatienten, insbesondere in Amerika und Asien, deutlich niedriger, und ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel im Blut könnte vor dem Auftreten von Herzinfarkten schützen.“

Sonstige Krankheiten, die eventuell mit einem Vitamin-D-Mangel in Verbindung stehen

Zahlreiche andere Studien haben gezeigt, dass Personen mit einem niedrigeren Vitamin-D-Spiegel häufiger folgende Beschwerden bzw. Krankheiten haben:

  • Demenz
  • Herzinfarkte
  • Periphere Arterienerkrankungen
  • Fibromyalgie
  • Stürze
  • Knochenbrüche
  • Multiple Sklerose
  • Lupus
  • Rheumatoide Arthritis
  • Asthma
  • Autismus
  • Psoriasis

Vitamin D ist also sicherlich sehr wichtig, weshalb die Zufuhr in Form eines Nahrungsergänzungsmittels für die Gesundheit sehr empfehlenswert sein könnte.

Was ist mit der Toxizität von Vitamin D?

Wer über einen längeren Zeitraum täglich mehr als 10.000 IE Vitamin D zu sich nimmt, könnte eventuell zu viel Kalzium aufnehmen. Dies kann zu einem erhöhten Kalziumspiegel im Blut und einem Risiko, Nierensteine zu entwickeln, führen. Diejenigen, die an einer fortgeschrittenen chronischen Nierenerkrankung, einem erhöhten Kalziumspiegel oder Lymphomen leiden, sollten vor der Einnahme eines Vitamin-D-Präparats eine medizinische Fachkraft konsultieren.

Lassen Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel ermitteln

Lassen Sie Ihren Vitamin-D-Blutspiegel in einer Klinik oder Arztpraxis ermitteln. Dazu muss ein Vitamin-D-25-OH-Bluttest durchgeführt werden. Die meisten Labore geben 30 ng/ml (75 nmol/l) bis 100 ng/ml (250 mmol/l) als Normalbereich an. Ein optimaler Vitamin-D-Blutspiegel sollte jedoch angeblich 50 ng/ml bis 100 ng/ml (125 nmol/l bis 250 nmol/l) betragen.

Nahrungsergänzung mit einem Vitamin-D-Präparat

Erwachsenen, die einen Mangel aufweisen, wird meist empfohlen, täglich etwa 2.000 bis 5.000 IE Vitamin D (Cholecalciferol) einzunehmen. In manchen Fällen ist eine höhere Tagesdosis erforderlich. Schwangere und stillende Frauen sollten ebenfalls eine tägliche Nahrungsergänzung mit Vitamin D in einer Dosierung von 5.000 IE in Betracht ziehen. Vitamin D kann von den meisten gesunden Kindern im Alter von 1 bis 18 Jahren eingenommen werden. Die übliche Tagesdosis liegt bei etwa 1.000 bis 2.000 IE. 

Eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D ist das ganze Jahr über von entscheidender Bedeutung. Allerdings ist diese noch wichtiger, wenn die Sonneneinstrahlung minimal ist. Einige Ärzte empfehlen in manchen Fällen die Einnahme von 50.000 IE Vitamin D2 (Ergocalciferol) einmal wöchentlich. Studien zufolge ist Vitamin D3 jedoch klinisch wirksamer und die bevorzugte Art für Nahrungsergänzungsmittel.  

Sie können Ihren Vitamin-D-Spiegel auch erhöhen, indem Sie jeden Tag 15 Minuten ohne Sonnenschutzmittel in der Sonne verbringen und Ihre Arme, Ihr Gesicht und Ihre Beine freilegen. Die regelmäßige Ausübung körperlicher Betätigungen im Freien wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv auf die Gesundheit aus.

Die Vorbeugung chronischer Krankheiten ist der Schlüssel zur Langlebigkeit und einer hohen Lebensqualität. Die tägliche Einnahme eines Vitamin-D-Präparats soll wesentlich dazu beitragen.

Haftungsausschluss:

Diese Informationen sind ausschließlich für Bildungszwecke bestimmt. Wenden Sie sich im Fall von gesundheitlichen Beschwerden stets an eine qualifizierte medizinische Fachkraft. Die Produkte und Behauptungen im Zusammenhang mit bestimmten Produkten auf dieser Website oder anderen Websites, auf welche diese weiterleitet, wurden nicht von der US-amerikanischen Food and Drug Administration bewertet. Sie sind demzufolge nicht zur Diagnose, Behandlung, Heilung oder Vorbeugung von Krankheiten zugelassen. Nähere Angaben zum Haftungsausschluss von iherb.com. 

Quellenangaben:

  1.  Vitamin D Prescription by Eric Madrid MD,  Published 2009
  2.  Lin S-W, Wheeler DC, Park Y, et al. Prospective study of ultraviolet radiation exposure and risk of cancer in the U.S. International Journal of Cancer Journal International du Cancer. 2012;131(6):E1015-E1023. doi:10.1002/ijc.27619.
  3.  Chen S, Sun Y, Agrawal DK. Vitamin D Deficiency and Essential Hypertension. Journal of the American Society of Hypertension : JASH. 2015;9(11):885-901. doi:10.1016/j.jash.2015.08.009. 
  4. Rostand, Stephen G., Vitamin D, Blood Pressure, and African Americans: Toward a Unifying Hypothesis Clin J Am Soc Nephrol 5: 1697–1703, 2010. doi: 10.2215/CJN.02960410 
  5. O'Brien KM1, Sandler DP2, Taylor JA2, Weinberg CR1. Serum Vitamin D and Risk of Breast Cancer within Five Years. Environ Health Perspect. 2017 Jul 6;125(7):077004. doi: 10.1289/EHP943. 
  6. Palmer JR, Gerlovin H, Bethea TN, et al. Predicted 25-hydroxyvitamin D in relation to incidence of breast cancer in a large cohort of African American women. Breast Cancer Research : BCR. 2016;18:86. doi:10.1186/s13058-016-0745-x.
  7.  Kim Y, Franke AA, Shvetsov YB, et al. Plasma 25-hydroxyvitamin D3 is associated with decreased risk of postmenopausal breast cancer in whites: a nested case–control study in the multiethnic cohort study. BMC Cancer. 2014;14:29. doi:10.1186/1471-2407-14-29. 
  8. Circulating 25-hydroxyvitamin D Levels and Prognosis among Cancer Patients: A Systematic Review Adetunji T. Toriola, Nhi Nguyen, Kristen Scheitler-Ring and Graham A. Colditz Cancer Epidemiol Biomarkers Prev June 1 2014 (23) (6) 917-933; DOI:10.1158/1055-9965.EPI-14-0053
  9. Jizhen Huang,Zhiwei Wang,Zhipeng Hu,Wanli Jiang,Bowen Li , Association between blood vitamin D and myocardial infarction: A meta-analysis including observational studies, Clinica Chimica Acta August 2017 
  10. Houghton, Lisa A. and Vieth, Reinhold. “The case against ergocalciferol (vitamin D2) as a vitamin supplement.” The American Journal of Clinical Nutrition. October 2006. Vol. 84 no. 4. 694-697. Web. http://ajcn.nutrition.org/content/84/4/694.full