August ist der Monat für Psoriasis-Aufklärung. In diesem Monat wird die dringend benötigte Aufmerksamkeit auf die Autoimmunerkrankung Psoriasis gelenkt, an der weltweit über 125 Millionen Menschen leiden.

Bei der Psoriasis handelt es sich um eine chronisch entzündliche Hauterkrankung mit einer starken Autoimmunkomponente. Abgesehen von den hohen Entzündungswerten,, die mit der Psoriasis einhergeht, hält das eigene Immunsystem das Gewebe für fremd und greift es an.

Psoriasis-Symptome

Zu den Psoriasis-Symptomen gehören:

  • Erhabene rötliche, entzündete mit silberfarbenen oder weißen Schuppen bedeckte Hautstellen
  • Juckreiz
  • Trockene Haut, die bluten kann
  • Rillen oder kleine Dellen in den Nägeln
  • Manchmal Gelenkschmerzen

Psoriasis kann leicht, mittelschwer oder schwer sein, abhängig davon, wie viel Körperfläche mit Psoriasis-Plaques bedeckt ist und wie stark die Betroffenen unter der Krankheit leiden.

Psoriasis-Arten

Die einzelnen Arten der Psoriasis befallen entweder verschiedene Körperteile oder verursachen im Organismus unterschiedliche Reaktionen. Nach der Diagnose einer Plaque-Psoriasis kann beispielsweise eine inverse Psoriasis mit einer erhöhten Gewichtszunahme auftreten. Zu den Anzeichen gehören glatte rote, schmerzhafte Ausschläge, die nur an Stellen auftreten, an denen die Haut die Haut berührt, wie in der Leistengegend oder unter den Achseln.

Wenn die Plaque-Psoriasis nicht gut behandelt wird, kann auch eine sehr schmerzhafte und besorgniserregende Form der Schuppenflechte, die erythrodermische Psoriasis, auftreten. Diese Art der Schuppenflechte zeigt sich durch Rötungen auf dem größten Teil der Körperhaut, Fieber und sogar Austrocknung. Dies ist eine Form der Schuppenflechte, die eine sofortige medizinische Notfallversorgung erfordert.

Andere Formen der Psoriasis reichen von der eitrigen Psoriasis, die sich durch mit Eiter gefüllte Beulen (Pusteln) und rote, stark juckende, schmerzende Haut äußert, bis hin zur Psoriasis plague, bei der sich rote, entzündete, juckende Flecken bilden, die von Schuppen bedeckt sind.

Mit etwa 90 % der Psoriasisfälle ist die Plaque-Psoriasis die häufigste Form der Schuppenflechte. Bedauerlicherweise gibt es für diese Hauterkrankung eine starke genetische Veranlagung, und umweltbedingte Risikofaktoren tragen häufig zur Schwere der Erkrankung bei. So steht beispielsweise die Schuppenflechte im Zusammenhang mit einer Darmdysbiose. Unter Darmdysbiose versteht man ein Missverhältnis zwischen den nützlichen und den schädlichen Bakterien des menschlichen Darms.

Darüber hinaus ist die Psoriasis mit anderen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Psoriasis-Arthritis und sogar Depressionen in Verbindung gebracht worden. Von der schweren Krankheit Psoriasis sind Millionen von Menschen betroffen.

Natürliche Ansätze bei Psoriasis

Bedauerlicherweise gibt es noch kein Heilmittel für Psoriasis, was aber nicht bedeutet, dass die Medizin nicht intensiv daran arbeitet, eines zu finden. Aus anderen Untersuchungen geht hervor, dass die Schuppenflechte von einem integrativen und holistischen Ansatz profitieren kann. Bis zu 51 % der Menschen mit dieser Krankheit verwenden Komplementär- und Alternativmedizin zur Behandlung ihrer Krankheit.

Curcumin

So legen Forschungsergebnisse nahe, dass Curcumin, das primäre Polyphenol im goldfarbenen Gewürz Kurkuma, bei Psoriasis hilfreich sein kann.  Curcumin   ist nicht nur ein wirkungsvolles Antioxidans oder ein Fänger freier Radikale, sondern auch ein starker Entzündungshemmer.

Studien zeigen, dass Curcumin den Hauptfaktor bei der Entstehung von Psoriasis-Plaques, nämlich das schnelle Wachstum von Hautzellen, verringert, Entzündungen reduziert und die schützende Hautbarriere stärkt, die bei Psoriasis normalerweise beeinträchtigt ist.

Zudem deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass die orale Einnahme von Curcumin und die gleichzeitige Anwendung von topischen Steroiden bei Psoriasis zu besseren Ergebnissen führt als die ausschließliche Anwendung von Steroiden. Die Eigenschaften von Curcumin sind erstaunlich und können bei Psoriasis hilfreich sein.

Vitamin D

Auch die Forschung zu Vitamin D sind vielversprechend. So lassen Studien darauf schließen, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel mit einem erhöhten Schweregrad der Psoriasis einhergeht. Vitamin D ist nicht nur ein einfaches, gewöhnliches Vitamin. Es agiert eher wie ein Steroidhormon und übernimmt viele wichtige Aufgaben im Körper. Für die Knochengesundheit, die reproduktive Gesundheit und die Gesundheit des Immunsystems spielt Vitamin D beispielsweise eine wichtige Rolle.

Vitamin D  unterstützt die Stärkung des Immunsystems, indem es zur Bildung von Cathelicidinen und Defensinen beiträgt, Proteinen, die zur Abwehr von Eindringlingen im Körper beitragen. Bei einem überaktiven Immunsystem spielt es ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Regulierung und Wiederherstellung des Gleichgewichts.

Der Nutzen von Vitamin D, welches das Immunsystem reguliert und wieder ins Gleichgewicht bringt, ist für von Schuppenflechte Betroffene sehr groß, da es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt.

Fischöl

Auch Fischöl ist ein natürlicher Weg, der zur Behandlung der Psoriasis untersucht wurde.   Fischöl  —in Form von Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) —findet sich häufig in Kaltwasserfischen wie Makrele, Lachs und Thunfisch. Die Vorteile von Fischöl für den Körper sind vielfältig und reichen von der Unterstützung der kardiovaskulären Gesundheit über die Gesundheit der Gelenke bis hin zur Verringerung von Entzündungen.

Fischöl ist ein stark entzündungshemmendes Mittel, das bei Psoriasis hilfreich sein kann. Forschungsergebnisse lassen zum Beispiel darauf schließen, dass Fischöl dazu beiträgt, die Rötung, Dicke und Schuppung der Haut zu verringern und gleichzeitig die Ergebnisse des Psoriasis Area and Severity Index (PASI) zu verbessern. Mithilfe eines sogenannten PASI-Instruments lassen sich der Schweregrad und das Ausmaß der Psoriasis bei den Betroffenen bewerten und einschätzen.

Untersuchungen ergaben auch, dass eine Ernährung mit hohem Fischölanteil den Schweregrad der Psoriasis verbessern kann. Während die Forschung darauf hindeutet, dass Fischöl bei Psoriasis von Vorteil sein kann, zeigen Studien auch, dass Fischöl in Kombination mit konventionelleren Therapien und Änderungen der Lebensgewohnheiten am wirksamsten zu sein scheint.

Gewichtsregulierung

Für Menschen, die mit Psoriasis leben, kann eine Gewichtsabnahme von Vorteil sein. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass eine Gewichtsabnahme den Schweregrad der Psoriasis und die Verschlimmerung der Hautveränderungen effektiv reduzieren kann. Der BMI (Body-Mass-Index) ist ein Wert, mit dem das Körperfett anhand von Größe und Gewicht gemessen wird. Obwohl der BMI für bestimmte Personengruppen, wie z. B. schwere Gewichtheber oder Sportler, von Nachteil sein kann, war ein höherer BMI (über 35) mit einem größeren Psoriasis-Risiko verbunden.

Übergewicht, definiert als ein BMI von 30 oder mehr, geht mit höheren Entzündungswerten im gesamten Körper einher. Diese Art der Entzündung ist ein Merkmal, das auch bei der Psoriasis vorkommt. Laut den Forschungsergebnissen verbessert eine Gewichtsreduzierung auch die Effektivität konventioneller Therapien für Psoriasis und die Verringerung von Entzündungen.

Fazit

Da wir diesen August den Monat der Psoriasis-Aufklärung feiern, sollten wir uns an das Ausmaß dieser verheerenden Krankheit erinnern. Angesichts der zunehmenden Forschungsergebnisse über die Folgen dieser chronischen Erkrankung und der verschiedenen Lösungsansätze besteht die Hoffnung, dass Psoriasis-Patienten ihr Leben künftig genießen können, ohne von ihrer Krankheit aufgehalten zu werden.

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