Hier finden sie tipps für guten schlaf.

Schlafmangel wurde mit Depression und Gewichtszunahme in Verbindung gebracht. Eine neue Studie hat nun gezeigt, dass Schlaflosigkeit das Risiko für Herzanfälle erhöht.

 Wissenschaftler an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens haben 52.610 Männer und Frauen, die sich in einer nationalen Gesundheitserhebung in den Jahren 1995 bis 1997 eingeschrieben haben, nachverfolgt. Im Laufe des Nachfolgezeitraums von 11 Jahren erlitten 2.386 der Teilnehmer/innen einen Herzinfarkt (Herzanfall). Nach Berücksichtigung der einzelnen Risikofaktoren für Herzanfälle — Alter, Geschlecht, Familienstand, Ausbildung, Schichtarbeit, Blutdruck, Cholesterin, Diabetes, Body-Mass-Index, körperliche Aktivität, Rauchen und Alkoholkonsum — haben die Wissenschaftler entdeckt, dass die Studienteilnehmer/innen, die berichtet hatten, dass sie unter Schlaflosigkeit leiden, mehr Herzanfälle erlitten als die Teilnehmer/innen mit ausreichend Schlaf.

 Insbesondere fanden die Forscher Folgendes heraus:

  • Teilnehmer/innen, die in den meisten Nächten Einschlafprobleme hatten, hatten ein um 45 % erhöhtes Herzanfall-Risiko.
  • Teilnehmer/innen, die Durchschlafprobleme hatten, hatten ein um 30 % erhöhtes Risiko.
  • Teilnehmer/innen, die mehr als einmal pro Woche nicht erholt aufwachten, hatten ein um 27 % erhöhtes Risiko.

 Diese Studie wurde in 2011 in der Oktober-Ausgabe der Fachzeitschrift Circulation veröffentlicht und wurde außerdem im Leitartikel derselben Ausgabe aufgegriffen.

 „Schlafstörungen werden zwar nicht in den aktuellen Richtlinien für kardiovaskuläre Prävention als spezifische Ziele identifiziert, die Forschung über die letzten zehn Jahre zeigt allerdings zunehmend Anzeichen dafür, dass schlechter Schlaf und Schlafstörungen erheblich zur Entwicklung von Herzerkrankungen beitragen,“ schrieben Susan Redline, MD und JoAnne Foody, MD im Leitartikel mit dem Titel „Sleep Disturbances: Time to Join the Top 10 Potentially Modifiable Cardiovascular Risk Factors?”. 

Die Norwegische Studie „liefert weitere Beweise für den Einfluss von Schlafstörungen auf die Pathogenese der koronaren Herzkrankheit“, fügten diese hinzu. „Darüber hinaus können Schlafstörungen von Schlafapnoe bis Schlafrestriktion aufgrund ihrer Prävalenz ein wichtiges neues Ziel für die Reduzierung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein“.

 Bekommen Sie genug Schlaf

Es gibt wichtige Strategien für die Ernährung und Ernährungszusätze, die Ihnen dabei helfen, ein- und durchzuschlafen. 

Vermeiden Sie Koffein. Ein wichtiger Teil dieser Strategien ist es, dass die Ernährung keine natürlichen Stimulanzien wie Koffein und verwandte Stoffe enthält. Kaffee und alle weniger offensichtlichen Koffeinquellen, wie z. B. Limonaden, Schokolade, Eiscreme mit Kaffeegeschmack, heißer Kakao und Tee, sollen aus der Ernährung gestrichen werden. Sogar kleine Mengen an Koffein, wie sie in entkoffeiniertem Kaffee oder in Schokolade zu finden sind, können ausreichen, um bei manchen Menschen Schlaflosigkeit hervorzurufen.

 Andere Nahrungskomponenten, die als Stimulanzien fungieren können, umfassen einige Lebensmittelfarbstoffe. Negative Reaktionen auf Lebensmittel, wie z. B. Lebensmittelallergien und Überempfindlichkeiten können auch Schlaflosigkeit verursachen. Zucker und raffinierte Kohlenhydrate gelten zwar nicht als Stimulanzien, können aber dennoch den Schlaf beeinflussen. Eine Ernährung mit hohem Anteil an Zucker und raffinierten Kohlenhydraten sowie unregelmäßige Mahlzeiten können die Fight-or-Flight-Reaktion des Nervensystems auslösen, was wiederum einen Wachzustand verursacht. 

Vermeiden Sie Alkohol. Alkohol verursacht die Freigabe von Adrenalin und stört die Produktion von Serotonin (eine wichtige Chemikalie im Gehirn, die den Schlaf initiiert). 

Vermeiden Sie nächtliche Hypoglykämie. In meiner klinischen Erfahrung habe ich gesehen, dass nächtliche Hypoglykämie (niedrige nächtliche Zuckerwerte) eine wichtige Ursache von Durchschlafstörungen sind. Ein Abfall der Blutzuckerwerte verursacht die Freigabe von Hormonen, die die Zuckerwerte regulieren, wie z. B. Adrenalin, Glucagon, Cortisol und Wachstumshormon. Diese Verbindungen stimulieren das Gehirn und geben ein natürliches Signal, dass es Zeit zur Nahrungsaufnahme ist. Geeignete Snacks vor dem Schlafengehen, die ihre Zuckerwerte über die Nacht konstant halten, sind Haferflocken und andere Vollkornzerealien, Vollkornbrot und Vollkornmuffins und andere komplexe Kohlenhydrate. Diese Nahrungsmittel helfen nicht nur dabei, die Blutzuckerwerte zu kontrollieren, sondern fördern auch den Schlaf, indem sie die Serotoninwerte im Gehirn erhöhen.

 Nahrungsmittel reich an der Aminosäure Tryptophan, wie z. B. Truthahn, Milch, Hüttenkäse, Huhn, Eier und Nüsse, insbesondere Mandeln, können den Schlaf fördern. Tryptophan wird im Gehirn zu Serotonin und Melatonin, natürliche, schlaffördernde Verbindungen, umgewandelt.

 Als Nahrungsergänzungsmittel kommen Melatonin, 5-Hydroxytryptophan (5-HTP), L-Theanin und das Kraut Baldrian (Valeriana officinalis) in Frage.                                                                                          

Da Schlaftabletten schwerwiegende Probleme verursachen können, ist es wichtig, natürliche Methoden bei Schlaflosigkeit zu nutzen. Die zwei Hauptklassen an Medikamenten zur Behandlung von Schlaflosigkeit sind Antihistaminika und Benzodiazepine. Antihistaminika wie Benadryl und Nytol sind rezeptfrei erhältlich. Benzodiazepine wie Valium und Halcion sind dagegen rezeptpflichtig. Auch wenn Antihistaminika und Benzodiazepine auf kurze Sicht wirksam sind, verursachen sie auf lange Sicht schwerwiegende Probleme. Insbesondere Benzodiazepine sind nicht für die Langzeitanwendung gedacht, da sie abhängig machen, zahlreiche Nebenwirkungen haben und unnatürliche Schlafmuster verursachen. Auch Antihistaminika beeinflussen normale Schlafmuster. Menschen, die Schlaftabletten einnehmen geraten dadurch in einen Teufelskreis. Sie nehmen das Medikament, um einzuschlafen, das Medikament verursacht aber weitere Störungen des normalen Schlafs. Am Morgen trinken sie große Mengen an Kaffee, um „in Gang zu kommen“. Der Kaffee verschlechtert die Schlaflosigkeit aber noch mehr. Wie bei vielen gesundheitlichen Problemen, macht auch hier der natürliche Ansatz mehr Sinn.