Ihr Herz-Kreislauf-System spielt nicht nur für Ihre allgemeine Gesundheit, sondern auch für Ihr Überleben eine entscheidende Rolle. Es versorgt die Gewebe und Organe des Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen. Es ist außerdem für den Abtransport von Abfallstoffen und Giftstoffen verantwortlich.

Wie funktioniert das Herz-Kreislauf-System?

Der Kreislauf besteht aus verschiedenen Systemen.

  • Zum Herz-Kreislauf-System zählen Herz, Blut und Blutgefäße. Das Herz pumpt das Blut durch die Gefäße. Arterien sind die Gefäße, die das Blut vom Herzen wegführen, während die Venen das Blut zum Herzen zurückführen. Die Verbindung zwischen diesen beiden Gefäßtypen bilden die Kapillaren. Die Wände dieser winzigen Blutgefäße sind dünn genug, damit Abfallstoffe, Toxine, Sauerstoff und Nährstoffe zum umliegenden Gewebe und zurück gelangen.
  • Das Lymphsystem erfüllt mehrere Funktionen. Es hält den Flüssigkeitshaushalt des Körpers aufrecht, indem es überschüssige Flüssigkeit aus dem Gewebe auffängt und in den Blutkreislauf zurückführt. Als Teil des Immunsystems schützt es auch Ihren Körper. Weitere Aufgaben sind der Abtransport von Abfallstoffen sowie die Fettaufnahme.

Das Lymphsystem besteht aus einem umfangreichen Netz von Geweben, Organen, Lymphknoten und Lymphgefäßen. Die Lymphflüssigkeit fließt aus dem Körpergewebe in die Lymphgefäße und wird zu den Lymphknoten transportiert. Diese Knoten können Abfallprodukte und andere Schadstoffe filtern. Außerdem können die weißen Blutkörperchen in den Knoten auch Krebszellen oder Krankheitserreger angreifen. Nachdem sie die Knoten passiert hat, wird die Lymphe in den Blutkreislauf transportiert und tritt in die Vena subclavia ein.

Was sind die Anzeichen für eine schlechte Durchblutung?

Wenn der Blut- oder Lymphkreislauf nicht gut funktionieren, können verschiedene Anzeichen und Symptome auftreten. Machen Sie einen Selbsttest. Stellen Sie fest, ob eines der folgenden Anzeichen bei Ihnen zutrifft. Möglicherweise müssen Sie weitere Maßnahmen ergreifen, um die Gesundheit Ihres Kreislaufs zu fördern. Es könnte sogar so ernst sein, dass Sie einen Arzt aufsuchen sollten.

  • Kalte oder schmerzende Glieder
  • Taubheit oder Kribbeln
  • Erschöpfung
  • Kopfschmerzen, Schwindel oder Benommenheit
  • Bewusstseinstrübung
  • Infektionen
  • Langsame oder verzögerte Wundheilung
  • Geschwollener Bauch oder geschwollene Gliedmaßen
  • Kurzatmigkeit
  • Hautveränderungen, nässende Ekzeme oder Verfärbungen
  • Verdauungsprobleme

Wenn Sie speziell ein Problem mit Ihrem Lymphkreislauf haben, könnte dies Ihre Abwehrkräfte schwächen und Sie stellen womöglich vermehrt allergische Reaktionen oder häufige Grippe- und Erkältungssymptome fest. Außerdem kann es bei unzureichender Durchblutung zu Muskelkrämpfen, verminderter Libido oder stärkeren Schmerzen beim Gehen kommen.

Es gibt einen kurzen Test, den Sie zu Hause durchführen können und der Sie auf ein mögliches Durchblutungsproblem aufmerksam machen kann:

  1. Wenn Sie Ihren Finger gegen Ihre Haut drücken, werden Sie feststellen, dass sie blass wird.
  2. Wenn der Druck nachlässt, sollte die Farbe der Haut innerhalb von 3 Sekunden zurückkehren, da sich die Durchblutung des Bereichs wieder normalisiert.
  3. Wenn die Farbe nur langsam zurückkehrt, deutet dies auf ein Problem mit der Durchblutung in diesem Bereich hin.

Dieser Test kann auch durch Drücken auf einen Zehen- oder Fingernagel durchgeführt werden. Wenn Sie einen dunklen Teint haben, ist dieser Drucktest möglicherweise nicht sinnvoll, um die Durchblutung zu überprüfen.

Möglichkeiten, die Durchblutung zu verbessern

Es gibt viele Dinge, die Sie tun können, wenn Sie ein gesundes Herz-Kreislauf-System erreichen und erhalten möchten. Um einen guten Blut- und Lymphfluss in Ihrem Körper zu unterstützen, sollten Sie die folgenden Lebensgewohnheiten und Nahrungsergänzungsmittel in Betracht ziehen:

Ausreichend Flüssigkeit aufnehmen

Sowohl Blut als auch Lymphe haben einen hohen Wassergehalt. Damit beide gut durch den Körper fließen können, müssen Sie für eine gute Flüssigkeitszufuhr sorgen.

Ein Zeichen dafür, dass Sie genug Wasser trinken, ist klarer Urin. Um jedoch eine Überwässerung und eine Störung des körpereigenen Elektrolytgleichgewichts zu vermeiden, ist es ratsam, den täglichen Wasserbedarf abzuschätzen, indem man nur so viel trinkt, wie nötig ist, um klaren Urin zu erhalten. Verringern Sie dann die Trinkmenge ein wenig, bis Ihr Urin wieder eine leichte Färbung hat. Die Menge an Wasser, die für diese leichte Färbung sorgt, ist ein gutes Ziel für Ihre tägliche Trinkmenge.

Im Allgemeinen sollte eine tägliche Aufnahme von 30 bis 60 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht angestrebt werden. Wenn Sie zum Beispiel 65 kg wiegen, sollten Sie täglich etwa 2 bis 4 Liter Wasser trinken. Bei Krankheit, körperlicher Anstrengung oder heißem Klima müssen Sie möglicherweise mehr trinken.

Regelmäßig Sport treiben

Bei körperlicher Aktivität benötigen die Muskeln mehr Sauerstoff, so dass das Herz stärker arbeitet, um das Blut durch den Körper zu transportieren. Die Arterien weiten sich (d. h. sie öffnen sich), so dass mehr Blut fließen kann und die aktiven Muskeln mit dem notwendigen Sauerstoff versorgt werden.

Mit der Zeit wird das Herz durch regelmäßige Bewegung stärker. Regelmäßige Bewegung verringert zudem die Steifheit der Arterien, was den Blutdruck senkt, wenn Sie unter Bluthochdruck (Hypertonie) leiden. Diese Wirkungen auf das Herz und die Blutgefäße verringern also das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Außerdem wird durch das Zusammenziehen und Entspannen der Muskeln während des Trainings das umliegende Gewebe komprimiert, was den Transport der Lymphflüssigkeit durch die Lymphgefäße fördert. Dadurch wird die Filtration der Lymphe aufrechterhalten und ein Lymphstau verhindert.

Mit Stress umgehen

Wenn Sie eine stressige Situation erleben, kann der Spiegel an Stresshormonen wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin ansteigen. Diese Hormone bewirken, dass sich die Blutgefäße verengen (d. h. zusammenziehen). Daher steigt in der Regel der Blutdruck, wenn man unter Stress steht. In einer Studie an 400 Erwachsenen mit normalem Blutdruck fanden die Forscher heraus, dass die Teilnehmer, bei denen höhere Werte von Stresshormonen gemessen wurden, in den nächsten 6 bis 7 Jahren mit größerer Wahrscheinlichkeit einen Bluthochdruck entwickeln werden.

Wenn Sie also konsequent nach Möglichkeiten suchen, Stress abzubauen, kann das dazu beitragen, Ihren Blutdruck in einem gesunden Bereich zu halten und die Belastung für Ihr Herz zu verringern. Es gibt eine breite Palette von Stressbewältigungstechniken, die Sie ausprobieren können. Yoga, Meditation und tiefes Atmen sind allesamt wunderbare Mittel zum Stressabbau. Lachen und das Knüpfen sozialer Kontakte können ebenfalls den Stresshormonspiegel senken. Verbringen Sie also Zeit mit Freunden. Lachen Sie über Witze. Sehen Sie sich eine Comedy-Show an. Wichtig für die Stressbewältigung ist auch ausreichender Schlaf. Ein durchschnittlicher Erwachsener benötigt mindestens 7 bis 8 Stunden pro Nacht.

Studien haben gezeigt, dass Aromatherapie mit Lavendel ein weiteres wirksames Mittel zum Stressabbau ist. Versuchen Sie, 3 bis 5 Tropfen ätherisches Lavendelöl auf 100 Milliliter Wasser in einen Diffusor zu geben. Vermeiden Sie das direkte Einatmen des Nebels. Es ist eine gute Idee, den Diffusor mindestens einen Meter von Ihnen entfernt aufzustellen.

Lassen Sie sich massieren

Eine Massage kann wunderbar zur Stressbewältigung beitragen. Sie hat aber auch den zusätzlichen Vorteil, dass der direkte Druck auf das Körpergewebe den Blut- und Lymphkreislauf anregt. Insbesondere kann eine Lymphdrainage einen eventuell vorhandenen Lymphstau lösen.

Es gibt einige Situationen, in denen eine Lymphdrainage schädlich sein könnte. Wenn Sie an einem Blutgerinnsel, an Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz, einer aktiven Infektion, aktiven Blutungen, an einer nicht diagnostizierten Krebserkrankung oder anderen ernsten medizinischen Beschwerden leiden, sollten Sie vor dieser Art von Massage Ihren Arzt konsultieren.

Gesunde und ausgewogene Ernährung

Verzehren Sie viel Obst und Gemüse. Begrenzen Sie die Aufnahme von gesättigten Fetten (häufig in rotem Fleisch und vielen Käsesorten enthalten). Die American Heart Association empfiehlt, dass nicht mehr als 5–6 % der täglichen Gesamtkalorienzahl aus gesättigten Fetten stammen sollten. Vermeiden Sie zu viel Salz in Ihrer Ernährung. Laut den Ernährungsrichtlinien für Amerikaner sollte ein durchschnittlicher erwachsener Amerikaner nicht mehr als 2.300 Milligramm Salz pro Tag zu sich nehmen. Wenn Sie diese Ernährungsempfehlungen befolgen, können Sie Ihren Cholesterinspiegel und Ihren Blutdruck in Schach halten.

Es gibt auch bestimmte Lebensmittel, die sich unterstützend auf den Blutkreislauf auswirken können. Bei Bluthochdruck kann Knoblauch den Blutdruck senken. In der Tat gibt es Untersuchungen, die zeigen, dass die Wirksamkeit von Knoblauch mit der einiger konventioneller blutdrucksenkender Medikamente vergleichbar ist. Ein weiteres Lebensmittel, das Ihnen helfen kann, ist fetter Fisch wie Lachs und Makrele. Diese Fische enthalten die mehrfach ungesättigten Fettsäuren EPA und DHA, die den Blutdruck und den Triglyceridspiegel senken können.

Nahrungsergänzungsmittel

Viele Menschen greifen zu Nahrungsergänzungsmitteln, um sicherzustellen, dass sie die zur Erreichung ihrer gesundheitlichen Ziele erforderliche Menge von Nährstoffen zu sich nehmen. Wenn Sie Ihr Herz-Kreislauf-System unterstützen möchten, können Sie unter anderem folgende Nahrungsergänzungsmittel einnehmen:

  • Nicotinamid-Ribosid ist eine Form von Vitamin B3 (auch Niacin genannt). Es senkt nachweislich den Blutdruck bei Personen, bei denen ein Risiko für die Entwicklung von Bluthochdruck vorliegt. Forscher haben herausgefunden, dass Nicotinamid-Ribosid auch den Gehalt an Nicotinamid-Adenin-Dinucleotid (NAD+) erhöht. NAD+ spielt eine Rolle bei vielen physiologischen Vorgängen wie der Umwandlung von Nahrung in Energie, der Reparatur beschädigter DNA, dem Schutz der Zellen vor Stress und der Aufrechterhaltung des Schlaf-Wach-Rhythmus.
  • Eisen ist ein wichtiger Bestandteil des Hämoglobins, jenes Proteins, das für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich ist. Eisen spielt auch eine Rolle bei der Bildung des Bindegewebes in den Blutgefäßwänden. Laut der US-Gesundheitsbehörde National Institutes of Health sollten Erwachsene nicht mehr als 45 Milligramm Eisen pro Tag einnehmen, um Nebenwirkungen wie Übelkeit, Verstopfung und Bauchschmerzen zu vermeiden.
  • Weißdorn ist eine Pflanze, deren Wirkung bei Herzinsuffizienz untersucht wurde. Studien haben gezeigt, dass sich die Symptome der Herzinsuffizienz (wie Müdigkeit, Herzklopfen und Kurzatmigkeit bei Anstrengung) bei Personen, die Weißdornextrakt einnahmen, verbesserten.
  • Rote-Bete-Pulver enthält Nitrat, das der Körper in Stickstoffoxid umwandelt. Stickstoffmonoxid trägt dazu bei, dass sich die Blutgefäße erweitern, was den Blutfluss erhöht. Eine Studie ergab, dass bei Patienten mit Bluthochdruck, die Rote-Bete-Saft tranken, der Blutdruck sank und die Steifheit der Arterien abnahm.

Nicht vergessen: Wenn Sie Medikamente einnehmen oder an einer Herzerkrankung leiden, sollten Sie einen Arzt konsultieren, bevor Sie ein Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems einnehmen.

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