‌‌‌‌Was ist Biohacking? 

In den letzten Jahren wird immer öfter über das „Hacken“ der menschlichen Physiologie gesprochen. Das muss man sich so ähnlich vorstellen wie den Versuch eines Computerexperten (bzw. Hackers), eine Computersoftware zu hacken. Beim Biohacking geht es darum, eine positive Veränderung herbeizuführen, indem man die Gehirnleistung steigert und somit die Lebensqualität verbessert. Sind der Körper und das Gehirn des Menschen jedoch wirklich „hackbar“ – und können wir unsere Biologie und Physiologie durch einfache Änderungen der Ernährung und des Lebensstils verbessern? 

Dave Asprey, Unternehmer und selbsternannter Biohacker, definiert Biohacking als „die Kunst und Wissenschaft, das äußere und innere Milieu derart zu verändern, dass man die volle Kontrolle über die eigenen biologischen Vorgänge erlangt.“  Biohacking ist eine Art wissenschaftliches Experiment zum Selbermachen, das jeder Interessierte durchführen kann.

Das „Hacken“ von Körper und Gehirn beginnt mit der Anwendung einer bestimmten Strategie oder einer Kombination verschiedener Strategien. 

‌‌‌‌Fünf „Hacks“ für eine gute Gedächtnis- und Gehirngesundheit

1. Fasten

Schon seit der Antike fasteten unsere Vorfahren regelmäßig und verzichteten über einen längeren Zeitraum auf den Verzehr von Lebensmitteln und manchmal von bestimmten Getränken. Hippokrates und Platon tauschten sich sogar in den antiken griechischen Schriften über das Fasten aus. Man könnte sozusagen behaupten, dass Hippokrates der erste „offizielle Biohacker“ war. Jahrhunderte später, in den frühen 1500er Jahren, behauptete der Schweizer Arzt, Alchemist, Astrologe und Biohacker Paracelsus: „Fasten ist das großartigste Mittel – unser körpereigener Arzt.“

Die meisten fasten gewollt, andere allerdings nicht. Ist man beispielsweise krank, kann der Körper das Fasten „erzwingen“. Denken Sie an das letzte Mal zurück, als Sie krank waren. Konnten Sie essen? Vermutlich hatten Sie eher wenig bis gar keinen Appetit. Der Appetitverlust während einer Krankheit oder Verletzung ist der Versuch des Körpers, das Gleichgewicht wiederherzustellen, um die Gesundheit wiederzuerlangen, während die vorhandenen Krankheitserreger buchstäblich verhungern, wenn die Reparaturmechanismen des Körpers ihre volle Kraft entfalten. Der Körper hackt sich buchstäblich selbst, um sich widerstandsfähig zu machen. 

Manchmal wurde das Fasten von unseren Vorfahren aus spirituellen Gründen durchgeführt, etwa um „die Seele zu reinigen“ oder einen höheren Seins- oder Bewusstseinszustand zu erreichen. Aufgrund der Umweltbedingungen, denen die Menschen ausgesetzt waren, herrschten jedoch entweder Zeiten des Überflusses oder des Hungers. Wenn es reichlich zu essen gab, wurde übermäßig viel gegessen und wenn das Essen knapp war, musste eben gefastet werden. Heute befinden sich allerdings viele Menschen weltweit in einem Dauerzustand der Fülle.

Wäre das Fasten gefährlich und lebensbedrohlich, hätte die menschliche Spezies nicht so lange überlebt. Mittlerweile hat auch die moderne Wissenschaft gezeigt, dass das Fasten in der Tat sowohl dem Geist als auch dem Körper zugutekommen kann. Wir alle haben sicher schon festgestellt, dass sich zu üppige Mahlzeiten dämpfend auf die Gedächtnisleistung auswirken können. 

Darüber hinaus wurde in den vergangenen Jahrzehnten im Rahmen von Tierstudien nachgewiesen, dass Kalorieneinschränkungen wie etwa während der Fastenzeit, beim Abnehmen helfen und die Lebensdauer erhöhen können. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge ist dies auf die Aktivierung von SIRT1- und SIRT2-Genen zurückzuführen, welche Proteine bilden, die den Alterungsprozess verlangsamen. Anders ausgedrückt könnte regelmäßiges Fasten uns tatsächlich dabei helfen, länger zu leben und eine bessere Gesundheit zu erlangen. 

Es hat sich gezeigt, dass Fasten:

  • das Immunsystem stärkt, sodass es Infektionen vorbeugen kann
  • die Lebensdauer erhöhen kann
  • das Denkvermögen verbessern kann
  • die Insulinproduktion senken kann
  • das Energieniveau erhöhen kann
  • Depressionen und Angstzustände lindern kann

2. Körperliche Bewegung

Übt man mindestens 150 Minuten pro Woche eine mäßige sportliche Aktivität aus, kommt dies nicht nur der Herz- und Gefäßgesundheit zugute, sondern auch dem Gehirn und dem Gedächtnis, außerdem könnte damit Gehirnerkrankungen vorgebeugt werden. Körperliche Bewegung ist einer der besten und kostengünstigsten aller „Gehirn-Hacks“, die man selbst durchführen kann. 

Laut Sportwissenschaftlern gibt es genau genommen vier verschiedene Arten von körperlichen Betätigungen. Dazu zählen: 

  • Ausdauersport (Gehen, Joggen, Wandern, Laufen)
  • Kraftsport (Gewichtheben, Widerstandsbänder, Treppensteigen)
  • Gleichgewichtsübungen (Yoga, einbeinige Kniebeugen, Liegestützen usw.)
  • Flexibilitätsübungen (Beinstreck- und -dehnübungen usw.)

Studien haben gezeigt, dass Bewegung ein wichtiges Protein im Gehirn erhöht, das als Wachstumsfaktor BDNF (Englisch für „Brain-derived neurotrophic factor“, übersetzt etwa „vom Gehirn stammender neurotropher Faktor“) oder Abrineurin bezeichnet wird. Dieses Protein wurde erstmals 1982 aus dem Gehirn von Schweinen isoliert. Der Wachstumsfaktor BDNF ist an der Bildung neuer Gedächtniszellen beteiligt und wichtig für die Aufrechterhaltung des Langzeitgedächtnisses. 

Eine Studie aus dem Jahr 2010 kam zu folgendem Schluss: „Aerobic-Training kann zu einer leichten Verbesserung der Aufmerksamkeit, der Verarbeitungsgeschwindigkeit, der Exekutivfunktion sowie des Gedächtnisses beitragen.“ Das BDNF-Protein spielt dabei eine Rolle. 

Eine spätere Studie aus dem Jahr 2016 zeigte überdies, dass Bewegung nicht nur die kognitiven Funktionen fördert, sondern auch neurologischen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson vorbeugen kann. Weiterhin ist weitläufig bekannt, dass körperliche Bewegung Menschen helfen kann, die unter Depressionen leiden. Es wird dringend dazu geraten, sich körperlich zu betätigen, auch wenn es zunächst einfach nur ein täglicher Spaziergang ist. Diejenigen, die bei guter Gesundheit sind, sollten auch andere Bewegungsarten in Betracht ziehen. Personen mit Herzerkrankungen sollten ihren Arzt konsultieren, bevor sie mit einer neuen Art von körperlicher Betätigung beginnen.

3. Kohlenhydratarme Diät

Eine kohlenhydratarme Diät wie etwa die Keto- oder Paleo-Diät könnte ebenfalls dazu beitragen, die Gehirngesundheit zu optimieren. Biohacker verwenden diese Strategie häufig. Denken Sie an das letzte Mal, als Sie eine kohlenhydratreiche Mahlzeit (z. B. weißen Reis, Nudeln oder Brot) zu sich genommen haben. Vermutlich haben Sie sich während des Essens und vielleicht noch kurz danach großartig gefühlt. Aber nach etwa 30 Minuten bis zu einigen Stunden später hat Sie dann eventuell eine körperliche oder sogar geistige Müdigkeit („Gehirnnebel“) überkommen. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass die sogenannten einfachen Kohlenhydrate in Zucker zerfallen. Daraufhin muss der Körper Insulin absondern, um die dem Körper zugeführte Menge an Zucker (Glukose) zu verarbeiten. Den nicht verbrannten Zucker speichert der Körper schließlich als Fett.

Ernährt man sich zucker- und kohlenhydratarm, fällt dem Körper die Herstellung von Ketonen leichter. Ketone sind die alternative Kraftstoffquelle aus Körperfett, die das Gehirn verwendet, wenn kein Zucker vorhanden ist. 

So zeigte beispielsweise eine Studie aus dem Jahr 2004, dass Menschen mit Gedächtnisverlust besser abschnitten, wenn ihr Gehirn Ketone und MCT-Öl zur Energiegewinnung verwendete. Darüber hinaus war ihr Erinnerungsvermögen im Vergleich zu dem von Probanden, denen ein Placebo verabreicht wurde, signifikant besser. 

Daher wurde in einer Studie aus dem Jahr 2019 die Behauptung aufgestellt, dass eine kohlenhydratarme „ketogene Formel positive Auswirkungen auf das verbale Gedächtnis sowie die Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung bei Patienten mit Alzheimer haben könnte.”

Ich empfehle meinen Patienten häufig, sich kohlenhydratarm zu ernähren. Je nach Patient empfehle ich entweder eine Paläo- oder eine Keto-Diät. Im Laufe der Jahre konnte ich großartige Ergebnisse damit erzielen. Außer einem Gewichtsverlust wurde ersichtlich, wie sich bei den Patienten Beschwerden wie etwa Bluthochdruck, Prädiabetes, Diabetes und ein hoher Cholesterinspiegel besserten. Schließlich haben sich diese Patienten fitter gefühlt, da sie sowohl ihr geistiges Wohlbefinden als auch ihr Gesamtenergieniveau steigern konnten.

4. Entzündungen reduzieren

Chronische Entzündungen sind der Feind eines gesunden Gehirns und Körpers. In den vergangenen zehn Jahren haben Forscher die Bedeutung chronischer Entzündungen und ihr Potenzial erkannt, zu Herzinfarkten, Schlaganfällen, Arthritis und sogar Demenz sowie anderen Gedächtnisverlustarten beizutragen. Akute Entzündungen, die nach einer Verletzung auftreten, tragen zur Wiederherstellung des Gewebes bei und sind daher eher förderlich. Kommen Entzündungen jedoch als Dauerzustand vor, richten sie Schaden an. 

Wenn also Entzündungen das Problem sind, dann liegt der Schlüssel zur Erschaffung eines gesünderen Selbst sicherlich darin, nach Möglichkeiten zur Vorbeugung oder Verringerung von Entzündungen zu suchen. Die Ernährung kann bei Entzündungen eine große Rolle spielen. Zu den Lebensmitteln, die Entzündungen im Körper fördern können, zählen zuckerhaltige, verarbeitete und frittierte Lebensmittel, raffinierte Kohlenhydrate sowie Transfette.

Glücklicherweise gibt es auch viele entzündungshemmende Lebensmittel, die es vermögen, die Gesundheit zu verbessern:

5. Homocysteinspiegel senken

Homocystein ist eine Aminosäure. Der Homocysteinspiegel im Blut kann aus verschiedenen Gründen erhöht sein. Als Ursachen kommen entweder eine genetische Mutation des MTHFR-Gens, ein Mangel an den Vitaminen B6 und B12 oder ein Folsäure- bzw. Folatmangel infrage. Tabakrauchen und ein regelmäßiger Alkoholkonsum scheinen ebenso wie chronische Nierenerkrankungen das Risiko eines Anstiegs der Homocysteinwerte zu fördern. Die wissenschaftlichen Beweise sprechen ziemlich dafür, dass ein erhöhter Homocysteinspiegel das Risiko von Schlaganfällen, Herzinfarkten und kognitiven Beeinträchtigungen steigern könnte. Einer Studie aus dem Jahr 2018 zufolge sind die erhöhten Werte vermutlich auf eine vermehrte Produktion von inflammatorischen Zytokinen wie beispielsweise IL-1β, IL-6 und TNF-α zurückzuführen.

Das Erreichen eines optimalen Homocysteinspiegels im Blut könnte eine gute Möglichkeit sein, der Entstehung chronischer Krankheiten vorzubeugen. In einer Studie aus dem Jahr 2010 haben 168 Probanden teilgenommen – 85 erhielten Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure, während 83 ein Placebo bekamen. Die Wissenschaftler stellten fest, dass diejenigen, die die Vitamine einnahmen, eine um 53 Prozent geringere Verschlechterung des Gehirns aufwiesen als diejenigen, denen ein Placebo verabreicht wurde.

Weiterhin zeigte eine Studie aus dem Jahr 2018, dass Menschen, die wenig Folat, Vitamin B6 und Vitamin B12 zu sich nehmen, vermehrt unter Gehirnabbau, vaskulärer Dysfunktion und Gedächtnisverlust litten. B-Vitamine sind entweder als Vitaminkomplex oder einzeln als Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure im Handel erhältlich. 

‌‌‌‌Fünf Ergänzungsmittel zur Förderung von Gehirn und Gedächtnis

Kurkuma

In der indischen Kultur empfehlen Ärzte der ayurvedischen Medizin Kurkuma bereits seit Generationen. Die traditionelle chinesische Medizin verwendet Kurkuma (Jiang Huang) ebenfalls, weil sie der Auffassung ist, dass man damit das „Qi“, d. h. die menschliche Lebensenergie, mobilisieren kann. Darüber hinaus glaubt man, dass Kurkuma es vermag, die Durchblutung zu verbessern und Bauchschmerzen zu lindern. Der Hauptwirkstoff in Kurkuma ist Curcumin. Diesem Stoff werden entzündungshemmende Eigenschaften zugesprochen.

Was das „Gehirn-Hacking“ anbelangt, so betrachtet Dr. Dale Bredesen, Autor des 2017 erschienenen Buches „The End of Alzheimer“, Kurkuma als wichtigen Faktor bei der Verbesserung von Demenz- und Alzheimersymptomen. Man muss jedoch nicht warten, bis sich Demenzsymptome akut manifestieren. 

Eine wissenschaftliche Studie zeigte, dass Kurkuma der Verringerung der Bildung amyloider Plaques im Gehirn entgegenwirken könnte, die bereits 15 bis 20 Jahre vor dem Auftreten der ersten Gedächtnisverlustsymptome beginnt. Es wird angenommen, dass die Ablagerung dieses Materials im Gehirn die eigentliche Ursache für Alzheimer ist. 

Eine im Jahr 2017 im Journal of Alzheimer's Disease veröffentlichte Studie kam zu dem Schluss, dass Kurkuma überdies die Fähigkeit besitzen könnte, einem Gedächtnisverlust vorzubeugen. Das mögliche Potenzial von Kurkuma zur Prävention leichter kognitiver Beeinträchtigungen sorgt unter den Wissenschaftlern für Begeisterung. Biohacker sollten dieses wichtige Nahrungsergänzungsmittel unbedingt in Erwägung ziehen, wenn sie ihr Gedächtnis optimieren und gleichzeitig einem zukünftigen Gedächtnisverlust vorbeugen möchten. Achtung: Bei Personen, die Blutverdünner einnehmen, kann Kurkuma das Blutungsrisiko erhöhen. Fragen Sie vor der Einnahme Ihren Arzt.

Viele Menschen verwenden Kurkuma in Form von Tees bzw. im Falle einiger Hauterkrankungen als Pulver. Andere bevorzugen es, Kurkuma in Kapselform einzunehmen. Für Curcumin-/Kurkuma-Nahrungsergänzungsmittel werden normalerweise Dosierungen von 500 (einmal täglich) bis 1.500 mg (dreimal täglich) pro Tag empfohlen.

Brahmi (Kleines Fettblatt)

Das ursprünglich in der ayurvedischen Medizin aufgrund seiner gedächtnisfördernden Wirkung eingesetzte Brahmi wurde in den letzten zehn Jahren angesichts von Studienergebnissen, die seine Wirksamkeit belegen, immer häufiger auch außerhalb der Grenzen Indiens konsumiert. Des Weiteren gilt Brahmi als Nootropikum, das die Freisetzung von inflammatorischen Zytokinen, insbesondere IL-6 und TNF-alpha, im Gehirn hemmen kann. Anders ausgedrückt kann Brahmi dazu beitragen, Entzündungen im Gehirn zu reduzieren und die geistige Klarheit zu verbessern.

Eine doppelblinde, placebokontrollierte Studie aus dem Jahr 2001 zeigte, dass Brahmi im Vergleich zu einem Placebo in der Lage ist, die Geschwindigkeit der visuellen Informationsaufnahme, die Lernleistung sowie das Gedächtnis zu optimieren. Die maximale Auswirkung wurde nach 12 Wochen verzeichnet, daher ist etwas Geduld erforderlich.

Außerdem ergab eine im Jahr 2012 durchgeführte Studie zur evidenzbasierten Komplementär- und Alternativmedizin,  „… dass Brahmi die Aufmerksamkeit, die kognitive Verarbeitung sowie das Arbeitsgedächtnis verbessern kann…“ 

Zuletzt schlussfolgerte eine Metaanalyse (eine Studie, in der mehrere Studien untersucht werden) aus dem Jahr 2014: „Brahmi besitzt das Potenzial, die Wahrnehmung, insbesondere die Aufmerksamkeit bzw. die Informationsverarbeitung, zu steigern.“ Anders ausgedrückt könnte Brahmi das Gedächtnis und die Denkgeschwindigkeit verbessern.

Empfohlene Dosis: Wie auf dem Etikett angegeben.

Forskolin

Forskolin ist ein Kraut, das in der ayurvedischen Medizin verwendet wird. Die Pflanze Forskohlii, aus der man einen Extrakt herstellen kann, wird traditionell in Thailand, Nepal und Indien angebaut und gehört zur Familie der Minzen. Forskolin erhöht den körpereigenen Spiegel des zyklischen Adenosinmonophosphats (AMP oder cAMP), einer wichtigen Chemikalie, die den Zellen hilft, miteinander zu kommunizieren und Nachrichten auszutauschen. 

Eine Studie aus dem Jahr 2013 ergab, dass Forskolin bestimmte Proteine im Gehirn erhöhen kann, die dazu beitragen, die Regeneration der Gehirnzellen zu fördern und das Gedächtnis zu verbessern. 

2017 wurde eine weitere Studie zur Erforschung der neuronalen Regeneration durchgeführt. Diese zeigte, dass Forskolin möglicherweise die Fähigkeit besitzt, das Gehirn vor Nervendegenerationen und Schädigungen durch Umweltgifte zu schützen. Schließlich wurde in einer weiteren Studie aus dem Jahr 2017 an Mäusen beobachtet, dass Forskolin einem Gedächtnisverlust vorbeugen könnte.

 Empfohlene Dosis: Wie auf dem Etikett angegeben

Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren werden auch als PUFA (Abkürzung für „Polyunsaturated Fatty Acids“) oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren bezeichnet. Sie spielen eine wichtige Rolle für die menschliche Gesundheit und haben zahlreiche Nutzen, darunter die Verbesserung der Gehirn-, Herz- und Darmfunktion usw. Resolvine – Omega-3-Metaboliten – sind laut Studien eine Substanz, die zur Verringerung von Entzündungen beiträgt

Zu den Omega-3-Fettsäuren zählen:

  • Alpha-Linolensäure (ALA, ein Omega 3) – kommt in LeinsamenWalnüssen, Sojabohnen sowie Chia- und Hanfsamen vor.
  • Eicosapentaensäure (EPA; oder Icosapentaensäure) – ist oftmals in Fisch- und Krillöl sowie in Eiern (wenn die Hühner in mit EPA-haltiger Nahrung gefüttert wurden) enthalten. 
  • Docosahexaensäure (DHA) – eine Omega-3-Fettsäure, die ein wichtiger Bestandteil des Gehirns, der Haut und der Augen von Menschen ist. Obwohl diese Säure als wichtig betrachtet wird, ist sie nicht als „essenziell“ eingestuft, da sie beim Verzehr von Alpha-Linolensäure (ALA) vom Körper selbst hergestellt werden kann.

Eine im Jahr 2016 durchgeführte Studie zeigte, dass  Omega-3-Fettsäuren  das Potenzial besitzen, die Gedächtnisfunktion von Senioren positiv zu beeinflussen. Eine nachfolgende Studie aus dem Jahr 2020, die neben Omega-6-Fettsäuren auch Omega-3-Fettsäuren untersuchte, konnte ebenfalls Auswirkungen auf das Gedächtnis nachweisen.

Xanthin

Auch wenn Ihnen dieser Begriff nicht geläufig sein mag, ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, dass Sie Xanthin entweder täglich zu sich nehmen oder zumindest schon einmal Bekanntschaft mit dem Stoff gemacht haben. Ein Beispiel für Xanthin ist Koffein, das meist in Form von KaffeeTee, Cola-Getränken und schwarzer Schokolade konsumiert wird. Wissenschaftler bezeichnen Koffein als Adenosinrezeptor-Antagonisten, der bei Aktivierung die Konzentration, Energie und Wachsamkeit des Gehirns verbessern kann. 

Eine im Jahr 2010 im Journal of Alzheimer’s Disease veröffentlichte Studie zeigte, dass Koffein das Parkinson-Risiko senken könnte, während eine Studie aus dem Jahr 2012 in derselben Zeitschrift eine Verringerung des Demenzrisikos nachwies. Kaffee und Tee werden gerne von denjenigen konsumiert, die ihre Aufmerksamkeit steigern möchten. Außerdem sind diese Stoffe für alle, die Biohacking betreiben möchten, unverzichtbar. Erfahren Sie mehr über die Herkunft des Kaffees und seine sonstigen Nutzen für die Gesundheit. 

Quellenangaben:

  1. Accessed on February 12, 2021, https://www.vox.com/future-perfect/2019/6/25/18682583/biohacking-transhumanism-human-augmentation-genetic-engineering-crispr
  2. JBI Database System Rev Implement Rep. 2018 Feb;16(2):507-547. doi: 10.11124/JBISRIR-2016-003248.
  3. Cheng C-W, Adams GB, Perin L, et al. Prolonged Fasting reduces IGF-1/PKA to promote hematopoietic stem cell-based regeneration and reverse immunosuppression. Cell stem cell. 2014;14(6):810-823. doi:10.1016/j.stem.2014.04.014.
  4. Fasting increases longevity in Laboratory rats https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0047637400001093
  5. Etnier JL, Wideman L, Labban JD, Piepmeier AT, Pendleton DM, Dvorak KK, Becofsky K. The Effects of Acute Exercise on Memory and Brain-Derived Neurotrophic Factor (BDNF). J Sport Exerc Psychol. 2016 Aug;38(4):331-340. doi: 10.1123/jsep.2015-0335. Epub 2016 Jul 29. PMID: 27385735.
  6. Smith PJ, Blumenthal JA, Hoffman BM, et al. Aerobic exercise and neurocognitive performance: a meta-analytic review of randomized controlled trials. Psychosom Med. 2010;72(3):239-252. doi:10.1097/PSY.0b013e3181d14633
  7. Walsh JJ, Tschakovsky ME. Exercise and circulating BDNF: Mechanisms of release and implications for the design of exercise interventions. Appl Physiol Nutr Metab. 2018 Nov;43(11):1095-1104. doi: 10.1139/apnm-2018-0192. Epub 2018 May 18. PMID: 29775542.
  8. Rethorst CD, Trivedi MH. Evidence-based recommendations for the prescription of exercise for major depressive disorder. J Psychiatr Pract. 2013 May;19(3):204-12. doi:10.1097/01.pra.0000430504.16952.3e. PMID: 23653077.
  9. Reger MA, Henderson ST, Hale C, Cholerton B, Baker LD, Watson GS, Hyde K, Chapman D, Craft S. Effects of beta-hydroxybutyrate on cognition in memory-impaired adults. Neurobiol Aging. 2004 Mar;25(3):311-4. doi: 10.1016/S0197-4580(03)00087-3. PMID: 15123336.
  10. Neuroscience Letter. 2019 Jan 18;690:232-236.
  11. Canadian Journal Physiology Pharmacology. 2018 Oct;96(10):991-1003. doi: 10.1139/cjpp-2018-0112.Epub 2018 Aug 21.
  12. Smith AD, Smith SM, de Jager CA, et al. Homocysteine-lowering by B vitamins slows the rate of accelerated brain atrophy in mild cognitive impairment: a randomized controlled trial. PLoS One. 2010;5(9):e12244. Published 2010 Sep 8. doi:10.1371/journal.pone.0012244
  13. Metabolic Brain Disease 2018 Dec;33(6):1923-1934. doi: 10.1007/s11011-018-0298-z. Epub 2018 Aug 9.
  14. Journal of Alzheimer's Disease, vol. 55, no. 2, pp. 797-811, 2017
  15. J Alzheimers Dis. 2017;60(2):451-460. doi: 10.3233/JAD-170354.
  16. Pychopharmacology (Berl). 2001 Aug;156(4):481-4.
  17. Peth-Nui T, Wattanathorn J, Muchimapura S, et al. Effects of 12-Week Bacopa monnieri Consumption on Attention, Cognitive Processing, Working Memory, and Functions of Both Cholinergic and Monoaminergic Systems in Healthy Elderly Volunteers. Evidence-based Complementary and Alternative Medicine : eCAM. 2012;2012:606424.
  18. Journal of Ethnopharmacol. 2014;151(1):528-35. doi: 10.1016/j.jep.2013.11.008. Epub 2013 Nov 16.
  19. Biochem Biophys Research Commun. 2013 Feb 22;431(4):796-801. doi:10.1016/j.bbrc.2012.12.122. Epub 2013 Jan 9.
  20. Mehan S, Parveen S, Kalra S. Adenyl cyclase activator forskolin protects against Huntington’s disease-like neurodegenerative disorders. Neural Regeneration Research. 2017;12(2):290-300. doi:10.4103/1673-5374.200812.
  21. Behav Pharmacol. 2017 Apr;28(2 and 3-Spec Issue):187-198.
  22. Moro, K., Nagahashi, M., Ramanathan, R., Takabe, K., & Wakai, T. (2016). Resolvins and omega three polyunsaturated fatty acids: Clinical implications in inflammatory diseases and cancer. World Journal of Clinical Cases, 4(7), 155-64
  23. Külzow N, Witte AV, Kerti L, Grittner U, Schuchardt JP, Hahn A, Flöel A. Impact of Omega3 Fatty Acid Supplementation on Memory Functions in Healthy Older Adults. J Alzheimers Dis. 2016;51(3):713-25. doi: 10.3233/JAD-150886. PMID: 26890759.
  24. Nutrients . 2020 Jan 26;12(2):325. doi: 10.3390/nu12020325.
  25.  Costa J., Lunet N., Santos C., Santos J., Vaz-Carneiro A. Caffeine exposure and the risk of Parkinson’s disease: A systematic review and meta-analysis of observational studies. J. Alzheimer’s Dis. 2010;20:S221–S238
  26. Cao C, Loewenstein DA, Lin X, et al. High Blood Caffeine Levels in MCI Linked to Lack of Progression to Dementia. Journal of Alzheimer’s disease : JAD. 2012;30(3):559-572. doi:10.3233/JAD-2012-111781.