Aktivkohle in Lebensmittelqualität, die nach Kriterien der USP (US-amerikanische Pharmaverordnung) hergestellt wird, bietet einige wichtige Vorteile. Während die Holzkohle aus Kohle, Holz oder anderen Substanzen hergestellt werden kann, wird Aktivkohle in USP-Lebensmittelqualität unter strengen Anforderungen erzeugt, da diese Form von Aktivkohle sowohl für den Verzehr als auch die Verwendung in Blutfiltergeräten wie Nierendialyseeinheiten bestimmt ist.

Aktivkohle wird durch Brennen der Ausgangsmaterialien (z. B. Kokosnussschalen oder Holz) bei sehr hoher Hitze und anschließender Aktivierung in einem Holzkohleofen bei hohen Temperaturen zwischen 1.700 °F und 1.800 °F (930 °C und 980 °C) mit Wasserdampf in Abwesenheit von Sauerstoff aktiviert. Dadurch entstehen Millionen winziger Poren pro Gramm.

Aus diesem Grund wird Aktivkohle zur Wasserfiltration verwendet. Bei oraler Einnahme kann Aktivkohle Giftstoffe und Gase binden und sie aus dem Körper herausleiten. Hauptsächlich wird Aktivkohle zur Entgiftung, Linderung von Blähungen sowie zur Minderung von Körpergerüchen von innen heraus verwendet. Nachfolgend finden Sie eine umfassende Erläuterung dieser sowie anderer Anwendungen.

Entgiftungshilfe bei Vergiftungen

Aktivkohle wird weltweit in Notaufnahmen als sichere und wirksame Behandlung von Vergiftungen sowie im Falle einer Drogenüberdosis verwendet. Führen Sie die Behandlung einer Überdosis mit Aktivkohle jedoch nicht zu Hause durch, sofern Sie nicht von einem Arzt oder einer Vergiftungszentrale dazu angewiesen wurden. Überdosierungen und Vergiftungen können sehr ernst, sogar lebensbedrohlich sein, daher sollte die betreffende Person in einer Notaufnahme behandelt werden. 

Aufgrund der chemischen Adsorptionsreaktion, bei der sich positiv geladene Toxine und Gase an die poröse, negativ geladene Oberfläche der aktivierten Aktivkohle binden, ist Aktivkohle bei vielen Arten von Vergiftungen derart wirksam.

Die mit Millionen von Poren besetzte Oberfläche der Kokosnussholzkohle ermöglicht die Bindung unglaublich großer Mengen von Toxinen und Gasen. Die Gesamtoberfläche eines Gramms Aktivkohle ist in etwa so groß wie ein Fußballfeld. Deshalb ist es ein derart leistungsfähiges Werkzeug zur Behandlung versehentlicher Vergiftungen. Manchmal wird die Gabe von Aktivkohle sogar einem Auspumpen des Magens bevorzugt. Bei schweren Vergiftungen sind oftmals sehr hohe Dosierungen (etwa 1 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht) erforderlich.

Mittel zur inneren Reinigung

Aus denselben Gründen ist sie so hilfreich bei Vergiftungen. Aktivkohle kann als Unterstützung zur inneren Reinigung verwendet werden. Neben verschiedenen Toxinen kann sie außerdem  Gallensäuren binden und sie aus dem Körper befördern. Diese Eigenschaft ist für die innere Reinigung sehr wichtig, da viele toxische Verbindungen über die Galle ausgeschieden werden. Während sie die Gallensäure bindet, trägt die Aktivkohle gleichzeitig zur Ausscheidung aller Giftstoffe bei, die in der Gallensäure gebunden sind. Aktivkohle kann weiterhin hilfreich bei der Bindung und Eliminierung von Schwermetallen wie Blei und Quecksilber sein.

Verdauungshilfe bei Blähungen

Eine der beliebtesten und klinisch bestätigten Verwendungen von Aktivkohle ist als natürliche Hilfe bei übermäßigen Blähungen und Völlegefühl. Diese Anwendung nutzt die Fähigkeit der Aktivkohle, dank ihrer Millionen von Poren Gase zu binden. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, nehmen Sie 500 mg vor den Mahlzeiten ein. Wählen Sie darüber hinaus Kombinationsprodukte, in denen Aktivkohle mit Alpha-Galactosidase (ein wichtiges Verdauungsenzym, das Blähungen entgegenwirkt) und Ingwer-Extrakt kombiniert wurde, um Darm-Beschwerden zu lindern.

Wichtige Hinweise

Achten Sie während einer Behandlung mit Aktivkohle darauf, jeden Tag genug Wasser zu trinken, da bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr ein Flüssigkeitsmangel entstehen kann. Aktivkohle wird im Allgemeinen sehr gut vertragen. Da sie die Aufnahme von Nährstoffen, Nahrungsergänzungsmitteln und verschreibungspflichtigen Medikamenten beeinträchtigen kann, sollte die Aktivkohle auf nüchternem Magen 60 bis 90 Minuten vor der Einnahme von Mahlzeiten, Nahrungsergänzungsmitteln und verschreibungspflichtigen Medikamenten eingenommen werden.