Welche Enzyme können mir bei Problemen mit der Verdauung von Gluten helfen?

Vereinfacht ausgedrückt geht es darum, ein Produkt einzunehmen, das glutenspaltende Enzyme enthält. Lassen Sie mich jedoch vorab mit einigen übergreifenden Informationen beginnen. Einer US-Studie zufolge reduziert oder vermeidet einer von drei Erwachsenen den Verzehr von Gluten. Gluten ist der wichtigste in Getreide wie Weizen, Gerste, Dinkel und Roggen vorkommende Proteinkomplex. Viele Menschen leiden unter einer Unverträglichkeit von Gluten oder Kasein, einem in Milch vorkommenden Protein. Wenn diese Proteine von Personen verzehrt werden, die sie nicht vertragen, können sie Magen-Darm-Beschwerden, insbesondere Blähungen, verursachen. 

Zwar ist die beliebteste Lösung bei Gluten- und Kaseinintoleranz die Aufnahme einer gluten- bzw. kaseinfreien Ernährung,  um Beschwerden durch Beseitigung störender Proteine zu reduzieren, jedoch gibt es oftmals auch in anderen Lebensmitteln Gluten- bzw. Kaseinspuren, die weiterhin für Beschwerden sorgen.

 Sowohl in Bioläden als auch in gewöhnlichen Supermärkten sind mittlerweile viele glutenfreie Produkte erhältlich. Zu den gesunden Alternativen für glutenfreies Getreide zählen Amaranth, Quinoa sowie eine Vielzahl von Reissorten wie brauner, roter und schwarzer Reis sowie Wildreis. Kasein ist in Milch und Milchprodukten enthalten. Will man Gluten und Kasein vermeiden, gilt es, Lebensmitteletiketten sorgfältig zu prüfen. 

Verdauungsenzympräparate zur Nahrungsergänzung können insbesondere während der Umstiegsphase auf eine glutenfreie Diät dazu beitragen, dass niedrige Gluten- bzw. Kaseinmengen vertragen werden. Die meisten glutenverdauenden Enzyme verwenden das Enzym Dipeptidylpeptidase IV (DPP-IV). Dieses Enzym zielt sowohl auf Gliadin als auch Kasein ab und kann von anderen Verdauungsenzymen nicht gespalten werden. DPP-IV gilt als Schlüsselenzym zur Verdauung dieser Proteine und findet sich bekanntlich in niedrigeren Mengen in der Darmschleimhaut von Personen mit Glutenunverträglichkeit und -intoleranz. Tatsächlich gibt es eine umgekehrte Beziehung zwischen dem DPP-IV-Niveau und Darmschäden bei Menschen mit Glutenunverträglichkeit, d. h. je geringer das DPP-IV-Niveau ist, desto größer sind die Schäden an der Darmschleimhaut.

Arzneimittel, die DPP-IV enthalten, werden oftmals gegen die Auswirkungen versteckter Glutenquellen eingesetzt. Denjenigen, die eine kleine Unterstützung zur Verdauung von Gluten benötigen, sollten es daher einmal mit einem DPP-IV-haltigen Präparat probieren.